»Als Herr Rathenau im Reichstag einen besonders schön gerundeten und klar verständlichen Satz beendet hatte, wurde ihm das Wort ›Feuilleton‹ zugerufen. Der Zuruf kam von den Bänken der Rechten und ist deshalb als ein Schimpfwort aufzufassen gewesen.« Victor Auburtin, 1921
Das Feuilleton, die Kleine Form, ist im deutschsprachigen Raum seit über hundert Jahren ein journalistischer Sonderfall und eine Nebenbühne, auf der man sich mit stilistischer Eleganz und gedanklicher Prägnanz bewähren muss. Sie kommt aus der Mode. Sie wird ersetzt durch schnell ins Netz gehauene abfällige oder zustimmende Kommentare, die der Ironie oder sprachlichen Feinheit keinen Platz lassen.
Die beiden Herausgeber, seit Jahren wissenschaftlich oder als Autoren mit der Kleinen Form vertraut, rufen Texte in Erinnerung, in denen es genau um dieses pointierte, mit Leichtigkeit und Eleganz gepaarte Schreiben geht, das genaues Beobachten – und Lesen erfordert, den Leser dann aber mit überraschenden Einsichten und wohltuenden Zweifeln reichlich belohnt.
Mit Texten u.a. von Alfred Polgar, Joseph Roth, Egon Erwin Kisch, Robert Walser, Kurt Tucholsky, Victor Auburtin, Sophie von Uhde, Ruth Landshoff-Yorck, Emmy Hennings, Ferdinand Kürnberger, Ludwig Speidel, Daniel Spitzer, Karl Kraus, Lina Loos, Gina Kaus oder Vicky Baum.
Sabine Zaplin Bayern 5 aktuell Neues vom Buchmarkt
Heidenreich erzählt äußerst dicht, so, dass die Erzählung dem Leser unmittelbar unter die Haut geht. … Er gestaltet die Umgebung der Geschichte erzählerisch, wie mit der Farbpalette des Malers; die tieferen Dimensionen entwickelt er im Dialog seiner Figuren. »Schweigekind« erinnert in seiner Konstruktion entfernt an Thomas Manns »Zauberberg«, in einer knapperen, gegenwärtigeren Form freilich. Ein faszinierender, außergewöhnlicher Roman.
Mehr lesen: https://www.br.de/mediathek/podcast/neues-vom-buchmarkt/gert-heidenreich-das-schweigekind/559221
4.4.18
Nürnberger Nachrichten
Eine sachkundige zusammengestellte Sammlung literarischer Kleinode.
8.1.2018
Karin S. Wozonig Literaturkritik
Die Leserin staunt: So elegant und witzig kann die schreibende Selbstvergewisserung, so geistreich und anregend ein journalistisches Produkt des täglichen Bedarfs sein.… Im informativen Nachwort zeigen die Herausgeber, dass die Vergänglichkeit des Genres und das Verdikt der Oberflächlichkeit, auch seitens der Schreibenden, durchaus mit hohen Qualitätsansprüchen gepaart sein konnte. Von der Ablehnung aus ideologischen Gründen erfährt man hier ebenso, wie von der Funktion des Feuilletons als (Selbst-)Versicherung im Kleinen bei Erschütterungen und Umbrüchen im Großen. Kernmayer und Schütz konstatieren, dass das „Leichte“ „nicht einfach herzustellen“ sei; kulturgeschichtlich sei der Bereich unter dem Strich, der übliche Platz des Feuilletons, heute interessanter als die Nachrichten und Kommentare darüber. Die Feuilletons „haben die Läufte der Zeit seismographisch festgehalten wie die conditio humana“, womit eine Sammlung wie die vorliegende sogar über das große Lesevergnügen hinaus gerechtfertigt ist.
Mehr lesen: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23926
9.12.17
Hendrik Werner Weser Kurier
Karin S. Wozonig Literaturkritik
So elegant und witzig kann die schreibende Selbstvergewisserung, so geistreich und anregend ein journalistisches Produkt des täglichen Bedarfs sein.… Die Feuilletons „haben die Läufte der Zeit seismographisch festgehalten wie die conditio humana“, womit eine Sammlung wie die vorliegende sogar über das große Lesevergnügen hinaus gerechtfertigt ist.
Mehr lesen: http://literaturkritik.de/kernmayer-schuetz-die-eleganz-des-feuilletons-sentimentale-stimmungsautomaten,23926.html
20.11.17
Zwischen den Seiten Blog BigBen
Das kurze Bändchen ist kurzweilig zu lesen. Ein Nachwort der Herausgeber gibt den Leser zusätzliche Informationen über die Geschichte und Entwicklung des Feuilletons. Mehr lesen: https://bigben666.blog/
22.10.17
Dirk Hohnsträter WDR3 Mosaik