Der Schatten eines Lächelns

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18,80 

Ozumba, Kachi A.

260 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag

Aus dem Englischen von Rainer Nitsche

Artikelnummer: 978-3-88747-243-6

Categories: Belletristik, Roman

Beschreibung

Ein Roman aus dem heutigen Afrika. Die witzige Satire kritisiert die nigerianischen Verhältnisse mit ethnischen Konflikten, einer brutalen Polizei, gewalttätigen Gefängnissen und ahnungslosen Anwälten.

Zuba, ein eher schüchterner Junge von 21 Jahren, muss  wegen einer schweren Erkrankung seines Vaters dessen private Oberschule übernehmen; als er die angestellte Direktorin wegen offensichtlicher Betrügereien feuert, wirder von ihr des Raubes und der schweren Körperverletzung bezichtigt, bestochene Polizisten nehmen ihn und seinen Freund Ike fest. So geraten sie in das Labyrinth einer geldgierigen Justiz und eines rätselhaft organisierten Gefängnissystems…

 

Pressestimmen

Vorarlberger Nachrichten Susanne Alge
»›Mit erstaunlicher Begabung, detailgetreu und spannend‹ führe der nigerianische Autor Kachi A. Ozumba die Leser in ›die Katakomben afrikanischer Verhältnisse‹ – so schreibt der Independent in London über den Debütroman Der Schatten eines Lächelns. In der Tat berührt und bereichert das Werk durch seine sprachliche Genauigkeit, die Vielfalt der Beobachtungen, die präzise und anschauliche Schilderung sinnlicher Eindrücke, sowie der allgegenwärtigen Brutalität und Grausamkeit. Wie klug und mutig sie auch selbst auf die bedrohliche Situation und ihre scheinbare Aussichtlosigkeit reagieren, gelingt Autor Ozumba in seiner klaren, ironisch gefärbten Sprache fabelhaft darzustellen. Trotz der laut Amnesty International offenbar sehr realistisch geschilderten Zustände in den Gefängnissen Nigerias, wo Folter und Gewalt gegenüber Häftlingen – davon sind selbst „bloß“ Verdächtige betroffen – zur Normalität gehören, gelingt Ozumba teilweise eine witzige Satire, wobei einem das Lachen oft schnell im Halse stecken bleibt und schierem Entsetzen weicht. Wünschen wir diesem Roman, der seine Protagonisten in eine nahezu kafkaeske Situation stellt, dass er ein größeres Lesepublikum erreicht als den kleinen Kreis an.«afrikanischer Literatur Interessierter, und er womöglich eine über die Fußball-Weltmeisterschaft hinausgehende Aufmerksamkeit für diesen Kontinent aufrecht erhält.«

Nürnberger Zeitung Florian Kaiser
»›Hier entlang, mister man.‹ So wie der Polizist mit dem Gewehr auf der Schulter Zuba in die Zelle schiebt, so unsanft führt der Autor Kachi Ozumba seine Leser in den Dschungel der nigerianischen Justiz hinein, tief in ein schwüles Geflecht aus Korruption und Willkür, Religion und Ethnizität, Naivität und Verrat. Das für Westafrika so typische ›Broken English‹, stimmig ins Deutsche übertragen, die Schilderung der Zustände in den überfüllten Gefängnissen, die sich niemand ausdenken kann, der nicht drinnen war, die Andeutungen, Anmaßungen und Aneignungen selbst der kleinsten Rädchen im System – kaum jemand kann das alles so scharf, so packend und auch so amüsant wiedergeben wie Ozumba (in der Übersetzung von Rainer Nitsche). Über die Metapher des Gefängnissystems wird klar, warum die endemische Korruption in einem Land kaum zu besiegen ist, in dem es den meisten Menschen zwangsläufig nur ums Überleben geht und nicht um Gerechtigkeit – und wo es einfacher ist mitzumachen als sich einem System zu opfern, das Integrität weder schützt noch ehrt.«

www.aus-erlesen.de Karsten Koblo
»Kachi A. Ozumba schafft es mit einfachen Mitteln den Leser zu packen und in sein Heimatland zu entführen. Mit viel Einfühlungsvermögen zeichnet er eine Welt, die uns so fremd ist. Nigeria kommt in den Nachrichten kaum vor. Ab und zu ein paar Unruhen oder ein paar explodierende Öltanks, Umweltverschmutzung im Nigerdelta – das war’s. Mehr erfährt man über eines der reichsten Länder des schwarzen Kontinents auf traditionellem Weg nicht. Hunderte Ethnien bereichern dieses riesengroße Land, das mehr als 130 Millionen Einwohner zählt. Sie leben mal mehr oder weniger friedlich nebeneinander. Wenn wirtschaftliche Interessen die Oberhand gewinnen, wird eine Fehde unter dem Deckmantel der Religion angezettelt. Wer sich für das wahre Afrika interessiert, fernab von verklärten Romanzen im Busch, entrückt von klischeehaften Vorurteilen, der kommt an Der Schatten eines Lächelns nicht vorbei: Roh und poetisch, informativ und spannend, realistisch und bedrückend ehrlich zugleich.«