Ahrenshoop – »Balancieren auf der Meerschaumlinie«

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18,00 

Soden, Kristine von

Aktualisierte und überarbeitete Neuauflage
160 Seiten, gebunden mit zahlreichen Abbildungen

Streifzüge zwischen Meer und Bodden zu berühmten Gästen in ihren Quartieren – anhand von literarischen Erinnerungen, Skizzen, Tagebüchern, Briefen oder Gedichten. Und nicht nur zu guten alten Bekannten …

Lesen Sie weiter: »Ahrenshoop. Höchstpersönlich«

Artikelnummer: ISBN 978-3-88747-317-4

Beschreibung

»Ich liege am Gestade wie ein Krokodil, lasse mich von der Sonne braten, sehe nie eine Zeitung und pfeife auf die sogenannte Welt!« Albert Einstein, Sommer 1918

Still und unberührt lag Ahrenshoop am mecklenburgi­schen Ende der Welt, als der Fremdenverkehr anderswo an der Ostseeküste schon längst auf Hochtouren lief. Doch das änderte sich allmählich, als »Sandhoop« als inspirierende Idylle entdeckt wurde und 1892 die Künstlerkolonie entstand. Als Gründungsvater gilt Paul Müller Kaempff. Das von ihm damals eröffnete Atelierhaus St. Lukas samt Pension wirkt heute als international renommiertes Künstlerhaus. Peter Wawerzinek, Ulrike Draesner und Judith Zander trugen sich in die Gästebücher ein.
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges rollte die erste Welle von Malern an – gefolgt von Poeten, Bühnendarstellern, Selbstdarstellern, Bohemiens. Bürgerschreck George Grosz und Wieland Herzfeldeschaufelten Ende der zwanziger Jahre Sandburgen, beflaggt mit roter Fahne, was viele Strandkorbnachbarn vor Empörung in die Fluten trieb. Gerhart Hauptmann reiste 1929 nach kurzem Intermezzo beleidigt ab, fand die Ahrenshooper Badegesellschaft »intrigant«. Andere wiederum genossen die Stille in der urwüchsigen Natur, stimmten Hymnen über das Hohe Ufer, den Darßer Wald oder die »Boddeneinsamkeit« an, so Marie Luise Kaschnitz. Wissenschaftler, Filmleute, Künstler suchten vor den Nazis in Ahrenshoop Unterschlupf, darunter der Bildhauer Gerhard Marcks.
Nach der Spaltung Deutschlands wurde Ahrenshoop zum »Bad der Kulturschaffenden«: mit Johannes R. Becher, Bert Brecht und Helene Weigel, Hanns Eisler nebst Gattin Lou, Arnold Zweig, Anna Seghers und dem Verleger Peter E. Erichson. Spätere Gäste waren Uwe Johnson, Franz Fühmann, Helga Schütz, Christa Wolf und Brigitte Reimann. Mit einem in Strandnähe öffentlich produzierten Hörspiel ging Jürgen Becker im Jahr 2000 in die Ahrenshooper Literaturgeschichte ein.

 

Pressestimmen

Bonner General-Anzeiger Wolfgang Kaes
Es gibt wenige Reisebücher, die so wunderbar geschrieben sind, dass ihre Lektüre zum eigenständigen sinnlichen Genuss wird. Und es gibt nur wenige Reisebücher, die das Reiseziel erden, in einen historischen, politischen und kulturellen Kontext stellen, so dass die Lektüre nicht vorrangig für Billigheimer und Schnäppchenjäger von Nutzen ist … Die Autorin dieses zauberhaften Buches, gebürtige Hamburgerin und promovierte Geisteswissenschaftlerin, weiß nicht nur, wie man schreibt, sondern auch, wovon sie schreibt. Die Sommerferien verbrachte sie schon als Kind an der Ostsee. Und in Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist sie regelmäßig zu Gast und mehr als ein Gast: Kristine von Soden bietet dort Literarische Rundgänge und eine Schreibwerkstatt an. Nicht nur inhaltlich, auch haptisch ist ihr Buch ein Genuss: Hardcover, gebunden, schönes Papier. Dazu zeitgenössische Fotografien, ein sehr praktisches Personenregister sowie ein umfangreiches Literatur- und Quellenverzeichnis. Unbedingt zu empfehlen als Lektüre an diesen tristen Winterabenden, um in Gedanken schon mal die nächste Sommerfrische vorzufühlen.
27./28. Januar 2018

Pommersche Zeitung Martin Holz
Wer das schöne und klar strukturierte Buch in die Hand nimmt, erfährt die wechselvolle Geschichte … Kristine von Soden verliert sich nicht in Details, sondern erzählt auf unterhaltsame Weise, ja sie balanciert mit großer Leichtigkeit »auf der Meerschaumlinie« … Nicht nur ihre angenehm zu lesenden Texte, sondern auch die sorgsam ausgewählten Schwarzweißfotos machen ihr Buch zum Kunstgenuss.

Spreeradio Buchtipp von Rainer Moritz
… Ahrenshoop ist etwas Besonderes, und wer Ahrenshoop nicht kennt, kann mit Kristine von Sodens Geschichten und Erzählungen wunderbar in die Vergangenheit eintauchen …

Kölner Stadtanzeiger Kai Achte
… ein Who-is-Who deutscher Kulturgeschichte. So berichtet es Kristine von Soden in ihrem luftig-leichten Ahrenshoop-Porträt, das mit vielen Fakten, Geschichten und Anekdoten aufwartet.